Im Jahre 1821 in
einem böhmischen Kurort Marienbad, 72-jährige Goethe traf Amalie von Levetzow
mit ihren drei Töchtern. Ein Jahr später kehrte er es für Heilung und
verliebte sich in 18-jährige Ulrike. Goethe nannte es "eine temporäre
Verjüngung". Im Jahr 1823 sah Ulrike seine Zuneigung, aber eine Verbindung
zwischen ihnen schien undenkbar. Allerdings schrieb Goethe förmlich an Amalie
von Levetzow, um die Hand ihrer Tochter. Die offizielle Heiratsvermittler war
Großherzog Karl August von Weimar. Der
Vorschlag wurde abgelehnt, und seine schmerzhaften Herz erstellt die berühmte
"Elegie", so dass ein unsterbliches Denkmal von Ulrike. Ulike starb
in ihrer Anwesen in der Nähe von Teplice in Böhmen, unverheiratet. In
ihren Memoiren, über Goethe fühlte sie, "es war keine Lust zu
heiraten".
MARIENBADER ELEGIE (1823)
-------------------------- War Fähigkeit zu lieben, war Bedürfen Von Gegenliebe weggelöscht, verschwunden, Ist Hoffnungslust zu freudigen Entwürfen, Entschlüssen, rascher Tat sogleich gefunden! Wenn Liebe je den Liebenden begeistet, Ward es an mir aufs lieblichste geleiste; ------ Und zwar durch sie! - Wie lag ein innres Bangen Auf Geist und Körper, unwillkommer Schwere: Von Schauerbildern rings der Blick umfangen Im wüsten Raum beklommner Herzensleere; Nun dämmert Hoffunung von bekannter Schwelle, Sie selbst erscheint in milder Sonnenhelle. ------- Dem Frieden Gottes, welcher euch hienieden Mehr als Vernuft beseliget - wir lesens - Verglich ich wohl der Liebe heitern Frieden In Gegenwart des allgeliebten Wesens; Da ruht das Herz, und nichts vermag zu stören Den tiefsten Sinn, den Sinn: ihr zu gehören. ------- In unsers Busens Reine wogt ein Streben, Sich einem Höhern, Reinern, Unbekannten Aus Dankbarkeit freiwillig hinzugeben, Enträtselnd sich den ewig Ungenannten; Wir heißens; fromm sein! - Solcher seligen Höhe Fühl ich mich teilhaft, wenn ich vor ihr stehe. ------- Vor ihrem Blick, wie vor der Sonne Walten, Vor ihrem Atem, wir vor Frühlingslüften, Zerschmilzt, so längst sich eisig starr gehalten, Der Selbstsinn tief in winterlichen Grüften; Kein Eigenutz,kein Eigenwille dauert, Vor ihrem Kommen sind sie weggeschauert. ---------------------------------------- |
An Ulrike von Levetzow , 10. S. 1823
Und nun noch einen Hauptpunkt! Inständigst bitte mich wissen zu lassen wenn Sie den Ort verändern und wohin. Was ich zunächst wünsche lässt sich leicht erraten. |